Warum Prophylaxe allein nicht vor Zahnverlust schützt.

Aus welchem Grund gehen Sie eigentlich regelmäßig zur professionellen Zahnreinigung? Um das Gewissen zu beruhigen? Weil es der Zahnarzt empfohlen hat? Oder weil Sie sich einen echten Nutzen davon versprechen?

Der Nutzen der Prophylaxe wird von einigen Seiten angezweifelt, insbesondere von den privaten Krankenversicherungen (damit sie sie nicht bezahlen müssen natürlich…). Aber woher kommen diese Zweifel? Das ist ziemlich einfach erklärt:

Die Prophylaxe ist eine Vorsorgemaßnahme, die im Wesentlichen zwei Risiken wegnehmen soll, nämlich das Risiko für Karies und das Risiko für Parodontose. Das wars. Mehr nicht. Wenn Sie aber schon Karies haben, was dann? Und wenn Sie schon Parodontose haben, was dann? Tja ganz einfach, dann nützt die Prophylaxe nichts mehr. Also sollte man doch davon ausgehen können, dass der Zahnarzt vor der Prophylaxe abklärt, ob das eine oder andere vorliegt, nicht wahr?

Eine Parodontose erkennt man übrigens durch die Messung der Zahnfleischtaschen. Dies bezahlt sogar alle zwei Jahre die gesetzliche Krankenkasse! Und trotzdem wird es oft nicht gemacht. Wie im Fall eines Zahnarztes, der ein Schmerzensgeld von zweitausend Euro zahlen mußte, weil er bei einer Patientin mit fortgeschrittener Parodontose zwar Prophylaxe machte, aber leider vergaß, nach der Parodontose zu gucken. Mit anderen Worten, die fortgeschrittene Erkrankung des Zahnbettes wurde weder erkannt noch behandelt, statt dessen wurde Vorsorge vor der Erkrankung gemacht. Dass das ziemlich sinnlos ist, kann man sich vielleicht vorstellen. Und schon bekommen die Zweifler mal wieder recht. (Quelle: https://www.zwp-online.info/zwpnews/wirtschaft-und-recht/recht/parodontitis-nicht-erkannt-2000-euro-schadensersatz)

In Kombination mit der regelmäßigen Taschenmessung und ggf. Behandlung der Parodontose, ist die Prophylaxe jedoch ein mächtiges Werkzeug zur Erhaltung der Zähne. Wenn sich das mal rumsprechen würde, dann könnten von den jährlich 13 Millionen gezogenen Zähnen in Deutschland wohl einige länger in den Mündern bleiben.

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