Vitamin C intelligent bei Röntgen einsetzen

Für alle möglichen chemischen Stoffe gibt es Grenzwerte, die als ungefährlich gelten. Wenn also im Trinkwasser ein Schadstoff unterhalb einer bestimmten Konzentration vorliegt, dann ist er wohl ungefährlich. Das ist bei Strahlung anders. Hier gibt es keine Grenzdosis. Rein theoretisch reichen also schon geringste Dosen Strahlung aus, um eine Zelle zu schädigen, die dann entarten kann.

Durch ionisierende Strahlung, also auch Röntgenstrahlung, entstehen freie Radikale. Das sind hochgradig instabile Substanzen mit einem freien Elektron, die sehr reaktiv sind und leicht einem anderen Atom oder Molekül ein Elektron entreissen. Diese werden dadurch ihrerseits zu Radikalen. Diese Kettenreaktion läuft so lange, bis sich zwei Radikale miteinander verbinden oder ein Antioxidans die Reaktion unterbricht.

Die freien Radikale können nun Ihre Zellwände schädigen oder, noch schlimmer, die DNA verändern. Müssen Sie deswegen jetzt Angst vor Radikalen haben? Es kommt natürlich darauf an. Wenn Sie genügend Radikalfänger, also Antioxidantien wie z.B. Vitamin C und E, Coenzym Q10 oder Glutathion im Körper haben, dann nicht. Interessanterweise entstehen in Ihrem Körper ständig Radikale bei der Verbrennung von Sauerstoff in den Mitochondrien. Dazu bedarf es gar keiner äußeren Einflüsse. Stress oder körperliche Anstrengung erhöhen jedoch die Produktion von Radikalen. Ohne entsprechende Antioxidantien wären Sie also gar nicht lebensfähig. Die Frage ist nur, wie hoch ihre antioxidative Kapazität ist. Das spielt jetzt eine Rolle, wenn Sie geröntgt werden sollen.

Man könnte sich das wie Tauziehen vorstellen. Am einen Ende die Radikale, am anderen Ende die Radikalfänger. So lange die Radikalfänger die Oberhand haben, sind Sie sicher. Kommen Sie jedoch in eine Situation, wo die Radikale dramatisch zunehmen, könnte es kritisch werden. Solche Momente können eben auch Röntgenaufnahmen sein. Ein kleines Bild eines Zahnes oder auch eine Panoramaaufnahme beim Zahnarzt verursachen bei digitaler Aufnahmetechnik ungefähr so viel Strahlung, wie Sie natürlicherweise im Laufe eines Tages ohnehin abbekommen. Lassen Sie jedoch ein CT im Krankenhaus machen, liegt die Dosis schon 500-1000fach höher!

Selbst wenn Sie nicht so viel von der zusätzlichen Einnahme von Vitaminen halten, empfehle ich Ihnen, unmittelbar vor einer geplanten Röntgenaufnahme (egal wo), Ihr Vitamin C im Körper zu sättigen. Also am besten Vitamin-C-Pulver in Wasser auflösen und trinken. Mein Vorschlag, 2g Vitamin C ca. 30 min vor der Bestrahlung. Dann haben Sie einen zusätzlichen Schutz vor den entstehenden Radikalen.

Wussten Sie, dass im Kammerwasser (also im Auge) die Vitamin-C-Konzentration permanent etwa 50 mal höher ist als im Blut? Das hilft natürlich, die durch UV-Strahlung entstehenden Radikale abzufangen und damit der Schädigung des Auges vorzubeugen, wie zum Beispiel der Linsentrübung.

Ist Ihr Körper nicht schlau?

Und jetzt könnte man natürlich auch weiter denken. Und Vitamin C zusätzlich nehmen, wenn man Stress hat, wenn man sich körperlich stark anstrengen muss, wenn man in die Sonne geht, wenn man in ein Flugzeug einsteigt usw usw.

Nur als Couch-potato brauchen Sie kein extra Vitamin C. Naja, außer Sie essen Chips oder rauchen. Dann auch.