Geheimnis Magnesium gegen Parodontose Teil I

Magnesium wird sicher völlig unterschätzt. Spielt in der Therapie von Krankheiten kaum eine Rolle. Mal Hand aufs Herz, wahrscheinlich lassen Sie auch eher den Ölstand Ihres Autos messen als Ihren Magnesiumspiegel. Dabei könnte Magnesium für Ihre Zähne (und nicht nur für die) genauso wichtig sein wie das Öl für Ihr Auto. Weshalb haben Sie dann zu wenig davon?

Bei einer großen Bevölkerungsstudie aus Greifswald mit knapp 4300 Teilnehmern kam man nämlich darauf, dass Menschen, die Magnesiumpräparate einnahmen, weniger Knochenabbau an den Zähnen hatten als Menschen, die kein Magnesium zusätzlich einnahmen. Und dass sie außerdem weniger tiefe Zahnfleischtaschen hatten. Und insgesamt im Schnitt drei Zähne mehr im Mund hatten. Verstehen Sie das bitte richtig. Drei Zähne mehr im Mund kann bedeuten, dass Sie keine Prothese brauchen. Oder dass Sie gar keine künstlichen Zähne brauchen. Auf jeden Fall erspart es Ihnen eine Menge Ärger.

Das Interessante an der Sache ist jedoch, dass der Serum-Magnesium-Spiegel

in beiden Gruppen identisch niedrig

war. Nämlich durchschnittlich 0,78 mmol/L. Und trotzdem hatten die Magnesiumschlucker bessere und mehr Zähne. Eigentlich paradox. Normalerweise würde man bei einer zusätzlichen Einnahme von Magnesium auch einen höheren Messwert im Blut erwarten. Andererseits würde man bei identischen Messwerten auch gleiche Ergebnisse erwarten. Aber hier fand sich nun ausdrücklich ein klarer Unterschied in der Zahngesundheit bei identischen Messwerten, nur auf Grund der zusätzlichen Einnahme von Magnesium. Womöglich bedeutet das, dass zusätzliches Magnesium so dringend benötigt wurde, dass es sofort verbraucht wurde und es deshalb den Blutspiegel nicht beeinflußt hat. Hieße natürlich auch, dass noch viel zu wenig Magnesium eingenommen wurde.

Denn wenn Sie sich mal den Referenzbereich anschauen, der zwischen 0,75 und 1,05 mmol/L lag, dann wird schnell klar, dass sich der Durchschnittswert an der unteren Grenze befand. 35% der Studienteilnehmer lagen sogar unterhalb des Referenzbereiches. Am schlechtesten ging es dabei jungen Frauen zwischen 20 und 40 Jahren. Von denen lagen ganze 48% zu tief. Jede 2. junge Frau hatte also Magnesiummangel. Und da wundern Sie sich noch über innere Unruhe und fehlende Stressresistenz?

Mir drängt sich jetzt schließlich eine Frage auf: Wie viele Zähne ließen sich erhalten mit einem Magnesiumblutwert am oberen Ende des Referenzbereiches? Also sagen wir mal >1,0 mmol/L? Leider gibt es zu diesem Thema kaum Studien. Scheint von keinem großen wissenschaftlichen Interesse zu sein. Vielleicht liegt es daran, dass eine Tagesration Magnesiumcitrat, also bei mir etwa 8g (entspricht ca. 1000mg Mg), gerade mal 0,30€ kostet? Ich warte jedenfalls nicht darauf, bis das mal einer bewiesen hat. Mein Magnesiumwert liegt bei 1,03 mmol/L. Meine Zähne sind es mir schließlich wert.

Vielleicht haben Sie ja bis zur Fortsetzung des Artikels ihren persönlichen Wert messen lassen? Dann können Sie gleich mitdiskutieren.

Und, wenn Sie diesen Beitrag teilen, helfen Sie auch anderen Menschen, ihre Zähne zu behalten.

Quelle: Meisel et al. J Dent Res. 2005 Oct;84(10):937-41.