5 Dinge, die es braucht, damit eine Sache gut wird, Teil V

Zum Abschluss dieser Artikelserie kommt das wohl Naheliegendste, was man braucht, um eine Sache gut zu machen.

Zeit.

Aber jetzt wird es schwierig. Denn hier gibt es möglicherweise einen Interessenkonflikt zwischen Ihnen und Ihrem Behandler. Oder dem Handwerker. Denn auf der einen Seite gilt:

Gut Ding will Weile haben.

Das bedeutet, dass man einfach eine gewisse Zeit braucht, um etwas gut hinzukriegen. Auch wenn man routiniert ist, läßt sich eine Behandlung nicht beliebig beschleunigen. Außer man läßt etwas weg. Aber worauf wollen Sie denn verzichten? Auf die Betäubung? Auf eine vernünftige Diagnostik? Auf wichtige Hilfsmittel bei der Durchführung einer Behandlung? Auf den Einsatz moderner Technik? Klar, man kann mit dem Pareto-Prinzip (also mit 20% Aufwand 80% der Ergebnisse zu erzielen) sehr wohl viel Zeit sparen, und dabei nur wenig an Qualität verlieren, aber vielleicht kommt es gerade auf das letzte bisschen Qualität an, um dauerhaft Erfolg zu haben.

Ich gebe Ihnen gern ein Beispiel. Bei einer Wurzelbehandlung kommt es sehr darauf an, das Wurzelkanalsystem nicht nur zu reinigen, sondern auch dicht zu füllen. Sonst bleiben Hohlräume übrig, in denen sich wieder Bakterien einnisten und zu einer schmerzhaften Knochenentzündung führen können. Und dann droht der Zahnverlust. Nun gibt es zahlreiche Wurzelfülltechniken, die in der Lage sind, so einen Hohlraum zu 80% zu füllen, und das in sehr kurzer Zeit, teilweise in wenigen Sekunden. Hier wird das Pareto-Prinzip par excellence angewendet. Den Hohlraum zu annähernd 100% zu füllen, dauert nämlich um ein Vielfaches länger, weil es eine völlig andere Technik und in der Regel den Einsatz des OP-Mikroskopes erfordert. Auf den ersten Blick lohnt sich der Einsatz der aufwendigen Technik nicht und man müsste zugunsten der Wirtschaftlichkeit die einfache und schnelle Technik anwenden. Aber langfristig geht der Plan nicht auf, weil eben durch die verbliebenen Hohlräume neue Entzündungen entstehen und damit viel aufwendigere Folgebehandlungen nötig werden, als es mit einer vernünftigen Fülltechnik der Fall gewesen wäre.

Nur ist es eben schwierig, dies am Anfang zu vermitteln, denn wie in jedem Unternehmen gilt auch in jeder Zahnarztpraxis das Gebot:

Zeit ist Geld.

Denn irgendjemand muss die Behandlung ja machen. Und wenn die Füllung von vier Wurzelkanälen eines Backenzahnes eine Stunde dauert, dann ist das eben auch teurer, als wenn sie nur wenige Minuten dauert. Das optische Ergebnis auf dem Röntgenbild ist vielleicht sogar fast identisch, aber das Ergebnis im Kieferknochen nach mehreren Jahren kann durchaus unterschiedlich sein. Dies ist eine wichtige Erkenntnis, die Sie bei Ihren Entscheidungen immer berücksichtigen sollten. Das Pareto-Prinzip funktioniert bei der Behandlung von Menschen langfristig nicht. Die kurzfristige Ersparnis kostet in der Zukunft häufig ein Vielfaches des Gesparten.

Insofern ist die Investition in eine gute und dann sicher auch teure Zahnbehandlung trotzdem immer eine Investition in weniger Zahnschmerzen und weniger Kosten in der Zukunft.

Ich hoffe, dass mein Plädoyer für gute Qualität Sie erreicht und auch berührt hat und Sie in Zukunft nicht nur nach einem günstigen Preis, sondern in erster Linie nach guter Qualität fragen. Denn wenn ein billiger Schrank kaputt geht, dann kaufen Sie eben einen Neuen. Wenn aber Ihre Zähne kaputt gehen, dann lässt sich der Schaden, wenn überhaupt, nur mit viel höherem Aufwand reparieren.

Dafür brauchen Sie natürlich einen guten Partner, also eine gute Zahnarztpraxis. Fragen Sie dort ruhig einmal mehr nach, belesen Sie sich, holen Sie auch andere Meinungen ein. Es wird sich für Sie auszahlen.

Ich wünsche Ihnen alles Gute und vor allem, nie wieder Zahnschmerzen.

Herzlichst, Ihr Dr. Reinhard Dittmann

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