Zähneputzen: Elektrisch oder mit der Hand?

Bei einer Diskussion über Zahnbürsten geht es meistens nur um die Reinigungsleistung. Dabei gibt es aus meiner Sicht viel mehr Argumente, die man bei einer Entscheidung berücksichtigen sollte. Nur können diese weichen Faktoren nicht in Untersuchungen einfliessen, die streng wissenschaftlich ablaufen. Hier möchte ich Ihnen mal fünf Aspekte vorstellen und Ihnen damit bei Ihrer Entscheidung helfen, ob Sie in Zukunft mit der Hand oder elektrisch Ihre Zähne putzen.

Erster Punkt: Effizienz. Eines liegt doch auf der Hand, eine elektrische Zahnbürste mit Tausenden Bewegungen pro Minute hat das Potenzial, schneller eine bestimmte Reinigungsleistung zu erzielen als eine Handzahnbürste. Genauso wie ein Gefährt mit Motorantrieb (meistens) schneller ans Ziel kommt als ein muskelgetriebenes. Dieser Punkt geht eindeutig an die elektrische Zahnbürste.

Zweiter Punkt: Effektivität. Hier geht es um die Gründlichkeit, also wie sauber die Zähne tatsächlich werden oder wie wirksam Zahnfleischentzündungen bekämpft werden. Hierzu gibt es unzählige Studien mit verschiedenen Ergebnissen. In der Tendenz gewinnen die elektrischen Zahnbürsten. Eines muss man jedoch festhalten, auch die elektrische Zahnbürste muss von Menschenhand an den Zähnen entlang geführt werden, um Beläge zu entfernen. Das erfordert auch Übung und muss erlernt werden. Von alleine putzen die elektrischen Zahnbürsten also auch nicht besser. Den Gewinner in dieser Kategorie lasse ich heute noch offen und gebe ihn im nächsten Beitrag bekannt 🙂

Dritter Punkt: Bequemlichkeit. Ein für mich absolut entscheidender Aspekt! Nicht immer ist man voll motiviert und voller Energie, um seine Zähne zu putzen. Wenn ich so an mich selbst denke, manchmal fällt es mir schon schwer, die Zahnbürste überhaupt noch in die Hand zu nehmen, wenn ich kurz vor dem Schlafen gehen sehr müde bin. Wenn ich dann noch mit der Hand putzen müßte… Ich bin überzeugt, dass der Unterschied zwischen elektrischer und Handzahnbürste dramatisch größer wird, wenn man müde oder unmotiviert ist. Daher geht dieser Punkt für mich eindeutig an die elektrische Zahnbürste.

Vierter Punkt: Sicherheit. Hier werben die Hersteller mit Ihren Drucksensoren, die verhindern sollen, dass man zu stark aufdrückt. Jedoch kommt ein weiterer Punkt hinzu: Der Ausschlag der Bewegung ist bei elektrischen Zahnbürsten minimal, es kommt also mehr zu einer rüttelnden Bewegung. Mit der Hand wird häufig eine größere bürstende Bewegung gemacht, so dass der Abrieb dadurch deutlich größer ist. Gerade junge Menschen übertreiben es häufig mit dem Putzen, so dass sehr frühzeitig traumatisch bedingter Zahnfleischrückgang und keilförmige Defekte an den Zahnhälsen auftreten. Die Auswirkungen solcher Fehler zeigen sich jedoch erst nach Jahren oder Jahrzehnten und können in keiner Putzstudie untersucht werden. Daher geht für mich der Punkt Sicherheit auch an die elektrische Zahnbürste.

Fünfter Punkt: Preis. Ja logo, hier gewinnt die Handzahnbürste. Wer also immer vollmotiviert, trotzdem vorsichtig und mit optimaler Putztechnik seine Zähne putzt und dem es nichts ausmacht, die nötige Konzentration und damit Energie aufzuwenden, der kann mit einer Handzahnbürste viel Geld sparen.

Wenn Sie noch nicht genau wissen, ob Sie der Typ für eine elektrische Zahnbürste sind, dann denken Sie doch einfach mal darüber nach, wie Sie Ihre Wäsche sauber machen. Von Hand oder elektrisch, also mit der Waschmaschine? Genau wie die Waschmaschine ist die elektrische Zahnbürste bequemer, effizienter und vielleicht auch noch gründlicher. Und dazu noch sicherer.

Für mich ist daher die elektrische Zahnbürste ganz eindeutig der Gewinner, und zwar unabhängig davon, ob sie auch gründlicher putzt.

Wie es mit der Gründlichkeit aussieht und welche der beiden Technologien bei elektrischen Zahnbürsten die Nase vorn hat, erfahren Sie im nächsten Beitrag.

Womit haben Sie die besten Erfahrungen gemacht? Ich freue mich über zahlreiche Kommentare und Ihre Meinung zu diesem Thema!